Rotwild

 

An dieser Stelle möchte ich mich an alle verantwortlichen Jäger wenden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem Rotwild in der Industrielandschaft Deutschland ein artgerechtes Biotop zu erhalten bei einer relativ hohen Dichte, die für das Sozialverhalten des Rotwildes einfach notwendig ist. Die öffentlichen Bestrebungen der Reduktion durch erhöhte Abschussquoten haben insbesondere der Eifel zu Besorgnis erregenden negativen Veränderungen geführt.

Dort in der Region, wo ich in mehr als 4 Revieren aktiv an der Rotwildbewirtschaftung teilnehme, ist es zu dramatischen negativen Veränderungen gekommen. Besonders in den staatlichen und kommunalen Revieren aber auch in den Pachtrevieren wird teilweise in einer nicht mehr zu verantwortlichen Art und Weise auf Rotwild gejagt!

Hierzu möchte ich meine Überlegungen und Erfahrungen zur Diskussion stellen, entweder um in meiner Ansicht bestätigt zu werden oder ich meine Ansicht ändern muss. Negative Einflüsse sehe ich insbesondere an der Einstellung einer großen unerfahrenen Jägerschaft, die Ihre Passion als Hobby bezeichnen und deren Erfüllung es ist, ein Stück Rotwild zu erlegen. Ohne von der Sensibilität und Umstände des Rotwildes eine Ahnung zu haben, in selbstherrlicher Weise wähnt man sich zwar den richtigen Abschuss getätigt zu haben, was sich in laienhaften Vorstellungen Kalb vor Tier oder Abschusshirsch niederschlägt, und man glaubt ein waidgerechter Jäger zu sein. Die wahren Probleme sind jedoch nicht, ob ein richtiger Hirsch oder ein schwaches Kalb erlegt wurde, sondern die Schälschäden und der Rotwildniedergang.

Diese haben nicht nur ihre Ursache durch Unruhe von "Waldbesuchern" immer kleiner werdender Rotwildgebiete, sondern vor allem aus folgenden Gründen: hierzu werden in den öffentlichen Revieren Pirschbezirke vergeben, in großer Anzahl werden Abschüsse verkauft, so sind dann von Freitag bis Sonntag auf ca. 500 ha bis zu 10 Jäger auf Ansitz. Im Herbst werden in den bereits fast leergeschossenen Revieren sehr große Drückjagden abgehalten. Teilnehmer an den Ansitz- und Drückjagden sind zu 50% wenig erfahrene Rotwildjäger, die hier auf das sensible Rotwild disziplinlos jagen.

Fakt hier in der Schneifel sind LEERGESCHOSSENE Staatsreviere, doch die Einsicht der verantwortlichen Beamten zeugt wenig von Kompetenz, sondern in Arroganz und Fehleinschätzung über die wahre Situation! Das Rotwild in dieser Region ist durch den enormen Jagddruck in Nachbarreviere abgewandert, die ist auch der Forstbehörde bekannt geworden. So wurden erfolgreich Anstrengungen unternommen, um diese Reviere für ein Gemeinschaftsjagd zu gewinnen, mit dem Ergebnis, dass eine riesige Jagd über mehrere Reviere mit einer großen Anzahl von Jägern stattfand. Ergebnis: ca.15 Stück Rotwild. Ferner hört man nun, dass der "Forst" nun die staatlichen Jäger in weitere Pirschbezirke aufteilen will.

Hier kommen nun in berechtigter Weise Überlegungen einiger vernünftiger Rotwildkenner zum Ausdruck. Diese neuen Pirschbezirke werden wahrscheinlich nur deshalb zur Disposition gestellt, weil in den stark überjagden Bezirken nun kein Eigeninteresse mehr an der Bejagung vorhanden ist und man nun in der Verpachtung eine Geldquelle wittert, damit wird die Situation für das Rotwild in dieser Region noch dramatischer. Immer mehr Jäger sollen immer weniger Rotwild bewirtschaften. Hohe Preise kompensieren viele Jäger mit hohem Gegenwert!

Obiger Beitrag richtet sich nicht gegen eine Person, sondern soll aufzeigen, dass man sich nicht wundern oder mit den Schultern zucken sollte, über die Misere des Rotwildbestandes in der Schneifel. Ich möchte mit diesem Beitrag aufrufen zu einer Diskussion, um weitere Meinungen zu hören oder auch Fehleinschätzungen zu revidieren. Diese Reihe "SCHUTZ DEM ROTWILD" - was nicht heißen soll, keine Bejagung - wird von mir in unregelmäßigen Abständen fortgeführt.

Das nächste Thema wird lauten: Höhere Rotwilddichte bei geringeren Schälschäden. 

 

                                                   

 

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